Hier zeige ich Arbeiten aus Kooperationen, Auftragsarbeiten, ortsspezifische Projekte oder Fotoprojekte.
Il Ragazzo e l´Orso, Trailer
Il Ragazzo e l´Orso, 2021
Videodokumentation einer Schatten-Performance in Pettorano sul Gizio, Italien
in Kooperation mit Antony Hequet und Rewilding Apennines
Il Ragazzo e l´Orso ist für Erwachsene und Kinder. Die Performance fand in einem historischen Mühlengebäude am Gizio statt und wurde von mir aus einfachsten Mitteln wie Pappkartons aufgebaut. Antony hat die Geschichte geschrieben und spricht sie in der Aufführung. Ich habe die Schattenbilder der 4 Szenen entwickelt und spiele die Schatten. Beim Spielen trage ich mein Baumkostüm aus dem Video Die Kunst des Baumgehens!
Link zum ganzen Film auf italienisch
Link zum ganzen Film auf englisch
Link zur Seite über Rewilding von gyreproject.com
Göttin der Wahrheit, eine Geschichte in 21 Bildern, 2021, Berlin / Pettorano sul Gizio
Show me that you are a human, 2018, 2.28 min
Gyre Project Lab – The world as magic. Documentarischer Sound des Gyre Laboratoriums im Grütli Theater Genf
Gyre Project, 2017
Performance, Fort L´Ecluse, Frankreich
Eine Performance in Zusammenarbeit mit Antony Hequet in der Festung Fort L´Ecluse hoch über der Rhone in Frankreich. Wir verweben die Geschichte über Melusine, die Frau, die sich in einen Drachen verwandeln kann, mit Antonys Klängen und meiner live Malerei.
Creator of my own Myth, 2016
Serie von Fotografien, je 42 x 60 cm
Das Foto ist keine Dokumentation meiner skulpturalen Arbeit und auch kein Portrait von mir als Künstlerin. Zur Begegnung kommt noch eine Maske hinzu, mit der ich mein Gesicht verdeckt halte.
Follower, 2013
4 Fotografien (cabin, office, studio, evening)
Während meiner Recherchen über koreanischen Schamanismus, 2013 in Korea, wurden mir von einer Schamanin mehrere Geister attestiert, die mir folgen. Um diese Verfolgung zu beenden, wurde mir geraten bestimmte Rituale und Gebete zu vollziehen. Die Arbeit Follower dokumentiert meine Verfolgung während eines Arbeitstages in der Residency und zeigt die Orte an denen ich geschlafen, meine Büroarbeit getan, meine Skulpturen gefertigt und an dem ich nachts getanzt habe.
Vor meiner Abreise zurück nach Deutschland habe ich in einem Ritual die Anthropomorphisierungen meiner Verfolger verbrannt.
Das Wesentliche, 2013
Leporello
„Der Körper ist wie ein Stück Papier
das im Gestein der Wiedergeburt gelöscht
und mit jedem neuen Lebenslauf
neu beschrieben wird.
Wobei das Papier zwar vergeht
aber das Wesentliche erhalten bleibt.„
Aufgrund dieses Kommentars einer Besucherin im Gästebuch einer meiner Ausstellungen habe ich mich auf die Suche nach dem Wesentlichen gemacht. Herausgekommen sind Übersetzungen des Wortes das Wesentliche in verschiedene Sprachen und ein Leporello, das diese Wortreise dokumentiert.
Diese Diskrepanz trifft erst recht auf ein Abstraktum wie ‚das Wesentliche‘ zu. Und so ergaben sich bei den Bemühungen, Rennerts Ansinnen zu erfüllen, unerwartete Lösungen. Am Ende ihres Experiments stand ein allemal erfolgreicher Befund, und die Künstlerin konstatierte: „Zwei der Übersetzungen des Wortes ‚das Wesentliche‘ haben eine überraschende Gemeinsamkeit und weisen auf den körperlichen Aspekt des Seins: im Japanischen besteht das Wort – gesprochen als – seizui unteranderem aus einem Zeichen welches ‚Knochen‘ bedeutet und einem Zeichen welches ‚haben‘ bedeutet, also Knochen haben. Im Hebräischen kann das Wort – gesprochen als – ezem in den feminin Plural azamot verändert werden. Die Bedeutung von azamot ist Skelett, Knochen, Überreste.“
MICHAEL HÜBL, KUENSTLER – KRITISCHES LEXIKON DER GEGENWARTSKUNST, 2014
Spiel der Unabhängigkeit, 2010
Kartons, Glühbirnen, Kabel, präparierte Taube,
Maße variabel
Installation für das Uckermark Festival 2010 im Gut Sternhagen
Verschieden große Kartons sind im ehemaligen Kornspeicher des Gutes aufgestellt. Die verschlossenen Klappen lassen durch Schlitze Licht nach draußen fallen. Überraschend für den Betrachter sitzt In einer durch die Kartons gebildeten Nische und von einem Lichtschein gestreift eine präparierte Taube am Boden. Sie ist außerhalb der geschlossenen Räume. Sehnsucht nach Schutz oder Unabhängigkeit? Ein Spiel ist dies nicht.
The Making of Selbdritt, 2008
Serie von Fotos, je 50 x 75 cm
In der Fotoserie The Making of Selbdritt habe ich mich während der Entwicklung der Skulptur Selbdritt selbst als mittlere Figur eingesetzt und fotografiert.
Die Oberfläche der Skulptur ist weiß, ebenso wie mein Körper geweißt ist. Die Figurengruppe sitzt wie in einer Arbeitssituation eines Bildhauers auf einem flachen Sockel, auf dem sich auch meine bevorzugten Arbeitsutensilien Schere, Faden und Watte befinden.
Als Bildhauerin jedoch habe ich mich mit der von mir geschaffenen Gruppe vereinigt. Als Referenz an die seltsame Verquickung von urhebendem Bildhauer und seinem Werk, liegt eine Postkarte mit der Erweckungssituation der Skulptur des Pygmalion, gemalt von Gerôme, neben der realen Figurengruppe.
In mancher der Fotoaufnahmen sieht man in einem Spiegel die Situation von einem anderen Blickwinkel. Im Spiegel sieht man das Ineinandergreifen innerhalb der reinen Skulptur, so daß ein Zeitbruch sichtbar wird, der auch die Fotomontage an meinem Rücken erklärt: zu einem anderen Zeitpunkt saß die Skulptur mit geöffnetem Rücken an meiner Stelle.
Sehnsucht nach Gegenwart, 2006
Metallkonsole, Kerzen
Auftragsarbeit des Kunsthaus Erfurt zum Jubiläum
In einer Raumecke ist auf Augenhöhe eine winkelförmige Konsole aus dünnem Stahlblech waagerecht an der Wand befestigt. Links und rechts an den Enden der Winkelflächen befinden sich zwei Löcher. In beide Löcher werden von unten konisch geformte Kerzen gesteckt. Oben ragt der dünnere Teil der Kerze mit dem Docht aus dem Loch hervor, unten ist der restliche Konus zu sehen.
Nur eine der beiden Kerzen wird jeweils angezündet. Je weiter die Kerze abbrennt und je näher die Flamme der Metallfläche kommt, umso deutlicher ist zu sehen, wie das Wachs mit der Zeit schwindet.
Einen kurzen Moment ragen nur noch Docht und Flamme aus dem Loch. Dann fällt die Kerze plötzlich zu Boden. Im Fallen erlöscht die Flamme, mit einem knöchernen Geräusch schlägt die Kerze auf dem Fußboden auf.
Die Kerze wird ersetzt, die Kerze auf der anderen Seite angezündet. Dieser Vorgang wiederholt sich im Lauf der Ausstellung, sobald eine der Kerzen zu Boden gefallen ist. Am Fußboden sammeln sich unter der Winkelkonsole die abgebrannten Kerz
Rastlose Sucherin
Bei einem Sachverhalt restlos bis auf den Grund vorzustoßen und rastlos hinter ersten Antworten schon die nächsten, noch verborgenen Fragen suchen, diese Vorgehensweise kennzeichnet die künstlerische Praxis von Nadine Rennert, ist der entscheidende Impuls hinter ihrer Arbeit. Um diesem Anspruch Genüge zu leisten, hat Rennert sogar das relativ geschützte Alltagsdasein zwischen Wohnung und Atelier verlassen und sich temporärer Obdachlosigkeit ausgesetzt: Für die Fotoserie „Bellesouspont“ (2005) bestückte sie ihre Kleidung mit 80 Mini- Lämpchen, die grosso modo die Konturen ihres Körpers markierten.
MICHAEL HÜBL, KUENSTLER – Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, 2014
Bellesouspont, 2005
Serie von Fotografien, 50 x 75 cm
Für das Projekt Bellesouspont habe ich meine schwarze Kleidung mit 80 kleinen Glühbirnen versehen und mich damit unter drei Berliner Brücken gelegt und fotografieren lassen.
Die Reihe von Photos besteht aus 13 verschiedenen Positionen meines Körpers im Raum unter den Brücken. Dieser einerseits nach oben geschützte Raum, ist an den Seiten offen und läßt das Licht
einfließen. In der Mitte verdichtet sich der Schatten und in diesen dunklen Bereich habe ich mich niedergelegt.
Die Lampen zeichnen punktweise die Kontur des Körpers nach und beleuchten ihn. Sie lassen aber auch Assoziationen an Sternbilder entstehen und der
unbeantwortbaren Frage nach der Zukunft.
Immerblühender Baum, 2003
Auftragsarbeit für Kunst im Fluss, Grein, Österreich,
Kunstblumen, Installation auf einer Donauinsel
Die Kunstblumen entsprechen der Vorstellung, die Dinge um uns, die Dinge, die wir gestalten und gestaltet haben, könnten dauerhaft sein. Sie suggerieren einen permanenten Höhepunkt ohne Wachstum oder Verfall.
In der Versammlung auf dem abgestorbenen Baum, der vom vorjährigen extremen Hochwasser meterhoch zwischen lebende Bäume getrieben wurde, stellen sie diese Vorstellung als Trugschluß dar.
Immerblühender Baum war ein Projekt für das Skulpturenfestival Kunst im Fluss das die Gemeinde Grein 2003 entlang des Donauufers initiiert hatte. Es wurde mit der Mitarbeit einer Klasse einer Mittelschule realisiert.